Das Scharbockskraut
Der Name „Scharbock“ ist ein alter, volkstümlicher Name für die durch Vitamin C Mangel entstehende Krankheit Skorbut.
Da dieser Frühblüher sich mit als eines der ersten Wildkräuter im Frühjahr zeigt und zeitgleich einen hohen Vitamin C Gehalt aufweist, hat Ranunculus ficaria wohl seinen Namen Scharbockskraut erhalten. Dieses heimische Superfood vertreibt die winterlichen Geister aus und bringt die ersten frischen Frühlingsvitamine in unseren Körper.
Das Scharbockskraut – Ranunculus ficaria – gehört zur Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächsen, unter denen sich auch einige sehr giftige Partner gesellen wie etwa der Eisenhut.
Scharbockskraut enthält den Stoff Protoanemonin, welches sich im Laufe der Zeit immer mehr in den Blättern der Pflanze anreichert. Deshalb sollten die Blätter, sobald sich die ersten geöffneten gelben Blüten zeigen, nicht mehr verzehrt werden. Protoanemonin reizt die Magen Schleimhaut und kann somit zu Magen Darmproblemen führen. Aber keine Sorge, Protoanemonin hat einen sehr scharfen und unangenehmen Geschmack. Die Reizung macht sich schon im Mund und Rachenraum bemerkbar. Wohl kaum einer würde deshalb auf die Idee kommen eine dementsprechend große Menge zu sich zu nehmen.
Das reizende Protoanemonin wandelt sich wiederum durch Trocknung in ungiftiges Anemonin um. Getrocknet kann es also gut zum Beispiel im Kräutersalz verwendet werden.
Die Bestimmung von Scharbockskraut
Das Scharbockskraut ist sehr gut an seinen festen, tiefgrünen und fettig glänzenden Blättern zu erkennen. Diese haben eine leichte Herzform und sind sehr deutlich geädert.
Es wächst sehr gerne auf Wiesen, mag den feuchten Boden – z. B. in Laubwäldern oder unseren Gärten unter den Hecken.
Im deutschsprachigen Raum der Schweiz heißt das Kraut auch „Glitzerli“, eben aufgrund ihres glänzenden Blattwerks.
Dieses Wildkraut trägt auch den Beinamen „Feigwurz“, da sie unterirdische, keulenartige Wurzelknollen ausbildet. Diese sind ein Speicherorgan für Stärke (diese sind essbar – sich auch „Anwendung“)
Als typischer Frühblüher (März – Mai) ist das Scharbockskraut eine der ersten Nahrungsquellen für Insekten. Seine leuchtend gelben Blüten haben meist acht (selten bis elf) Kronblätter und Zahlreiche Staubblätter.
Zu verwechseln wäre das Scharbockskraut mit Veilchen (essbar), Leberblümchen (stehen unter Naturschutz), der Haselwurz (giftig) und unter Umständen der Sumpfdotterblume (giftig).
Die Blätter der Haselwurz sind ähnlich die des Scharbockskrauts, allerdings dunkler, dicker, härter und wachsen an einen behaarten Stiel. Wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt, riecht es stechend scharf und reizt die Nase.
Die Sumpfdotterblume wächst aufrecht, während das Scharbockskraut kriechend am Boden wächst. Die Blätter sind größer und am Rand deutlich gekerbt. Die Sumpfdotterblume wurde früher als Salatbeigabe verwendet. Somit ist umstritten, ob sie jetzt giftiger ist als das Scharbockskraut.
Kurz ein paar Sätze zur Signaturenlehre
In den Blättern finden wir den feurigen Mars. Glänzend, pfeffrig auf der Zunge, Frühlingskraft pur. Den Mond finden wir im Standort, feucht und schattig.
Die gelben Blüten verkörpern sehr schön die Sonne.
Der hohle Stängel ist eine Schutzsignatur. Dieser steht körperlich für Krebsfeindlichkeit, Seelisch entgegen der Frühjahresdepression. Für den Geist gilt es als Initiativmittel – ein Aufwecker, ein „Ich-Stärker“.
Anwendung kulinarisch und für die Gesundheit
Das Scharbockskraut hat einen leicht säuerlichen, pfeffrig, etwas bitteren Geschmack. Die jungen, zarten Blätter sind am schmackhaftesten. Je älter die Blätter werden, umso zäher und fester wird das Mundgefühl und umso schärfer werden sie aufgrund des steigenden Protoanemoningehalts.
Es eignet sich wunderbar z.B. als Topping für Gemüseaufstriche, im Wildkräutersalat, in der Kräuterbutter, Kräuterquark…
Durch den hohen Vitamin C Gehalt vertreibt uns die Pflanze gleich am Anfang des Jahres unsere Frühjahrsmüdigkeit.
Man nutzte sie auch in der Seefahrt, um dem Skorbut vorzubeugen.
Neben Vitamin C enthält das Scharbockskraut auch noch andere belebende, entzündungshemmende, antivirale, leberschützende und teils Tumor hemmende Inhaltsstoffe.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Scharbockskrautes finden wir unter der Erde.
Die Pflanze bildet Wurzelknöllchen, welche optisch an Feigwarzen erinnern.
Gemäß der Signaturenlehre wurde Scharbockskraut in der Volksheilkunde bei Feigwarzen und Hämorrhoiden verwendet (Sitzbäder).
Diese Knollenartigen Wurzeln eignen sich zudem als Beilage zu Salaten, zu Gemüsegerichten, Eintöpfen, Risottos…
Schwangere, stillende Mütter und Kinder sollten aufgrund des Protoanemonins beim Verzehr des Scharbockskrauts Acht geben, ggf. ganz darauf verzichten